„Das Leben verdient es, von uns er- und gelebt zu werden.“
Vladimir Jankélévitch, La Tentation
Das Bühnenbild ist eine einfache Schultafel, wie sie in jedem Klassenzimmer hängt. Hier bei Chloé Moglia geht Schule einmal anders: Auf der Tafel herumklettern, Kreidezeichnungen über Kopf hängend draufkritzeln. Dazu Hörproben des französischen Philosophen Vladimir Jankélévitch. Das ist angewandte Philosophie! So hat Moglia ihre Performance für den Auftritt vor Schulklassen konzipiert.
Der griechische Titel Rhizikon legt es nahe: Hier wird ausgelotet, was "Risiko" für den Menschen bedeuten kann: Lebensgefahr? Oder eher Lebenskraft? Moglia, Absolventin der renommierten Zirkusschule in Châlons-en-Champagne, beginnt selbst recht bald, sich den Fragen zu stellen, die sich aus ihrer Trapezkunst ergeben: Was ist Gefahr, warum drängt es mich, mich ihr auszusetzen? Brauche ich diese Grenzerfahrungen, um meine Lebenskraft zu spüren? Stärkt die Angst vor dem Tod meinen Lebenswillen?
Auf hohen Absätzen turnend scheint die Trapezkünstlerin die Schwerkraft zu überwinden. Sie nimmt uns den Atem und mit an den Rand eines Abgrunds, der sich mit Fragen nach den Grenzen vor uns auftut, an die wir uns heranwagen (wollen).
Kann diese Grenze, an die ich mich heranwage, gar verschoben werden? Was ist jenseits der Grenze: das Nichts? Der Tod? Wie beeinflusst der Tod mein Leben davor?
Bei all diesen ernsten Sinnfragen erleben wir Zuschauer einen kurzweiligen, hochkonzentrierten Moment der absoluten Faszination. An die Performance schließt sich ein Austausch zwischen der Künstlerin und dem Publikum an.
Chloé Moglia gründete nach ihrer Zirkusausbildung zunächst mit Melissa Von Vépy die Compagnie Moglice-Von Verx, mit der zusammen sie 2007 den Preis für Zirkuskunst der SACD für ihr Werk gewann. Im Jahr 2010, kurz nach der Entstehung von Rhizikon, gründete Moglia nach ihrem Umzug in die Bretagne die Association Rhizome, um ihren persönlichen künstlerischen Weg weiter zu verfolgen.
„Von diesem kleinen Meisterwerk kehrt man zurück wie die Kosmonauten… schwerelos.“
Nord Éclair, 04.02.2011
„Ein Kleinod des Schauspiels, eine Spitzenleistung der Vorstellungskraft und des Geistes! Von erschütternder Schönheit! Man möchte immer nur Zugabe rufen.“
Le Figaro, 12.11.2011
Mit freundlicher Unterstützung des Institut français und des französischen Ministeriums für Kultur und Kommunikation / DGCA
„Gefördert duch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des Programms INTERREG IVA Großregion“
„Die Europäische Union investiert in Ihre Zukunft“
Mit: Chloé Moglia
Konzept: Chloé Moglia
Ton: Chloé Moglia und Alain Mahé
Licht: Christian Dubet
Bühnenbild: Vincent Gadras
Produktion: Laurence Edelin
Partner:
Produktion: Association Rhizome / Cie Moglice – Von Verx
Koproduktion: Scène nationale de Sète et du Bassin de Thau
Unterstützung: Conseil Régional Languedoc Roussillon – Lycéen Tour